Mit einem Scheck in Höhe von 2500 Euro machte sich eine Abordnung des Quickstock-Vereins aus Jossgrund auf den Weg nach Heidelberg um die Hauptspende des diesjährigen Open-Air-Festivals an den Verein „Rollis für Afrika“ zu überreichen.
Im Kofferraum hatten die Jossgründer außerdem sechs funktionstüchtige Rollstühle, die an Stephan „Estevan“ Heidelbeer und Lars Schlehahn übergeben wurden. Ziel des Vereins „Rollis für Afrika“ ist es, behinderte Menschen im Senegal zu unterstützen, indem eine Grundversorgung mit Hilfsmitteln geleistet wird. Insbesondere geht es den Vereinsmitgliedern darum, Behinderten die Möglichkeit zu geben, am gesellschaftlichen Alltag und am Schul- bzw. Arbeitsleben teilnehmen zu können und so ihre Gleichstellung und Selbstbestimmung zu fördern. Stephan Heidelbeer leidet an Muskelschwund, ist auf den Rollstuhl angewiesen, kennt also die Probleme behinderter Menschen aus eigener Erfahrung – und schätzt die Möglichkeiten, die ein Leben in Deutschland bietet. „Im Senegal gibt es fast keine Versorgung für körperbehinderte Menschen, deren Lebensqualität durch die Überlassung eines Rollstuhls oder anderer Hilfsgüter wesentlich erhöht werden könnte“, berichtete Heidelbeer. Weil er gegen diesen Missstand aktiv etwas unternehmen wollte, hat er 2003 „Rollis für Afrika“ gegründet und beteiligt sich auch selbst an den Projektreisen, obwohl diese für ihn zuweilen natürlich sehr anstrengend sind.
Mittlerweile hat der Verein während verschiedener Reisen mehr als 1000 Hilfsgüter im Senegal verteilt. Die Verteilung erfolgt durch „Rollis für Afrika“, denn der direkte Kontakt mit den Behinderten ist den freiwilligen Helfern sehr wichtig. Unterstützt werden sie dabei von ortsansässigen Ansprechpartnern, die Kontakte herstellen, die Bedarfsermittlung erledigen sowie vorbereitende Aufgaben übernehmen. An den Projektreisen nehmen meist auch Physiotherapeuten teil, die fachkundige Hilfestellung leisten und den behinderten Menschen manchen Ratschlag geben können, der den Alltag erleichtert.
Wie Stephan Heidelbeer erläuterte, bestehe nämlich ein sehr großes Defizit, sowohl was das Wissen über die Ursache einer Behinderung oder Fehlstellung beträfe, als auch welche Möglichkeiten der Linderung oder Erleichterung – oftmals mit einfachen Hilfsmitteln – es gäbe. Die nächste Reise in den Senegal ist Anfang 2011 geplant. Dafür wird auch die Spende des Quickstock-Vereins verwendet, die die beiden engagierten Heidelberger freudig entgegennahmen und für die sie sich herzlich bedankten. Weitere Informationen unter www.rollis-fuer-afrika.de.